Der Bestseller „Tödliche Spiele” ist der erste Band aus der Trilogie „Die Tribute von Panem“ der US-amerikanischen Autorin Suzanne Collins. Das Buch steckt voller Spannung, hat aber auch sehr viele traurige und berührende Stellen. Auch versteht es die Autorin neben Schmerz und Leid eine Liebesgeschichte unterzubringen. Ich konnte dieses Buch wirklich keinen Moment aus den Händen legen, bis ich an der letzten Seite angelangt war.
Der dystopische Roman spielt in der Zukunft Nordamerikas und beschreibt eine Diktatur, regiert von Präsident Snow. Das Land Panem besteht aus 12 (früher 13) Distrikten und dem Kapitol. Dieses ist der Wohnort aller Reichen und Machthabern, die im Gegensatz zu den unter Hunger leidenden Distrikten ein sehr luxuriöses Leben führen. Einmal im Jahr, am sogenannten „Tag der Ernte“, werden aus jedem der 12 Distrikte zwei Tribute, ein Mädchen und ein Junge, im Alter von 12-18 Jahren ausgelost, die sich anschließend in einer Freilichtarena bis zum Tod bekämpfen müssen. Und als ob das allein nicht schon genug wäre, werden diese Hungerspiele im ganzen Land via Fernsehen live übertragen und müssen von allen Bewohnern des Landes als Fest gefeiert werden. Die „Spiele” sind erst dann zu Ende, wenn es nur mehr einen Überlebenden gibt. Dieser Sieger darf dann in seinen Heimatdistrikt zurückkehren und wird mit Belohnungen überhäuft.
Meiner Meinung nach enthält das Buch eigentlich sehr viel Kritik und es bringt einen dazu, viel über die Themen Gewalt, aber auch Freundschaft und Gemeinschaft nachzudenken. Auch noch nach einem Monat schwirrte diese bewegende Geschichte ständig in meinem Kopf herum. Leider ist vieles in „Die Tribute von Panem” nicht nur erfunden. Die Spiele erinnern sehr an die Realityshows unserer Zeit, wo Menschen vor Millionen Zuschauern gequält oder blamiert werden. Die Autorin greift aber auch die Lebensbedingungen an, die heute in vielen Ländern herrschen. Denn neben wenigen reichen Leuten wird die Schicht derer, die an Armut und Hunger leiden, immer größer. Außerdem wissen wir aus der Vergangenheit, zu welchen Grausamkeiten diktatorische Regimes fähig sind.
Durch die Verfilmung wurde das Buch allerdings als zu gewalttätig kritisiert. Dies kommt meiner Meinung nach daher, dass man die politischen und gesellschaftskritischen Hintergründe im Film nicht wirklich gut mitbekommt. Doch zum Einen werden die Tötungsszenen im Buch eigentlich meist nicht detailliert beschrieben und zum Anderen geht es nicht nur um Jugendliche, die sich umbringen, sondern vor allem um die politischen Zustände im Land und um die beginnende Rebellion der Distrikte.
Da dieses Buch im Präsens und aus der Sicht der 16-jährigen Katniss Everdeen geschrieben ist, kann man sich von Anfang an gut in die verschiedenen Situationen und Gefühle hineinversetzen. Gleich zu Beginn packte mich jedes einzelne Wort und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Bis zum Schluss des Buches fieberte ich mit, ob Katniss nun überlebt und diese Spannung ließ kein bisschen nach. Aber nicht nur die Erlebnisse in der eingezäunten Freilichtarena beschäftigten mich, sondern auch was währenddessen in den anderen Distrikten geschah, interessierte mich. Am Ende gibt es dann auch eine klare Anspielung auf die kommende Rebellion der Distrikte und man weiß sofort, dass dies noch nicht das Ende der ganzen Geschichte sein kann.
Suzanne Collins ist eine wunderbare Autorin und sie weiß wirklich, wie man Kritik gut in eine Geschichte verpackt. Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd und man hängt regelrecht an ihren Worten. Die Fantasy- bzw. Science-Fiction-Elemente passen durch Collins Erzählweise perfekt in die Geschichte und der Unterschied zwischen Arm und Reich, also dem Kapitol und den Distrikten, fallen einem sofort auf. Neben Katniss gibt es noch viele andere eindrucksvoll beschriebene Charaktere und auch die Arena konnte ich mir auf Grund der genauen Schilderungen gut vorstellen.
Alles in allem ist der erste Band der Trilogie „Die Tribute von Panem” trotz der herrschenden Gewalt und der grausamen Diktatur ein sehr berührendes und spannendes Buch und eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, auch denen, die bereits den Film gesehen haben. Vielleicht bekommen sie so einen anderen Eindruck von diesem Roman, der mich sehr nachdenklich gestimmt hat.
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch
Anja, 12 Jahre
LIebe Anja,
eine ganz tolle Rezension. Danke. Bin immer überrascht mit wieviel Aufmerksamkeit und Klugheit Bücher voneuch gelesen werden. Kennst du die anderen Bände auch. Würde mich freuen, deine Meinung zu lesen.
LG
Claudia