Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen

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Originaltitel: Wonder Woman – Warbringer

Autorin: Leigh Bardugo

Seitenanzahl: 448

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Kurz zum Inhalt: Diana lebt versteckt vor den Menschen gemeinsam mit ihren Amazonen-Schwestern auf der Insel Themiskyra, wo sie Tag für Tag versucht sich als Tochter der Königin zu beweisen. Als sie jedoch eines Tages das Mädchen Alia in der Nähe ihrer Insel aus einem Wrack rettet, stellt sich alles auf den Kopf: Auf Alia lastet der Fluch der Kriegsbringerin und somit ist sie dazu bestimmt, die Welt der Menschen ins Chaos zu stürzen. Jedoch nicht, wenn Diana es verhindern kann. Gemeinsam verlassen die beiden Mädchen die Insel der Amazonen und begeben sich auf eine waghalsige Reise, um den Fluch, der auf Alia lastet, zu brechen und die Welt zu retten, bevor es zu spät ist…

Meine Meinung: Von der ersten Seite an, schafft es die Autorin mit ihrem Schreibstil eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Einem wird sofort klar, dass sie eine ganz andere Richtung einschlägt, als es der Film getan hat und wohl auch anders als die Comic-Bücher, die ich jedoch nicht gelesen habe, von denen ich mir aber sagen habe lassen, dass die ganz anders seien als dieses Buch.
Die Beschreibungen haben zugleich etwas Unkompliziertes, aber auch Mystisches. Es ist simpel genug um unterhaltend und flüssig zu sein, aber auch detailliert und verträumt genug, um eine eigene kleine Welt in der unsrigen zu erschaffen. Zwar spielt der größte Teil des Romans in alles andere als fiktionalen Städten wie New York, aber nie verliert die Erzählung das Magische. Die Elemente der griechischen Mythologie übernehmen aber auch nie die Überhand und sind verhältnismäßig geschickt ausbalanciert.

Auch die Thematiken in diesem Buch, die über die Weltrettung hinausgehen, aber auch die Figuren, sind vielfältig, aber nie plakativ, sondern fließen natürlich in die Erzählung ein: Indische, griechische, brasilianische und afro-amerikanische Charaktere, Selbstfindung, aber auch unschöne Tatsachen wie Rassismus sind in diesem Buch zu finden, aber immer authentisch repräsentiert, ohne groß aufzutragen.

Das wichtigste und prominenteste Thema in „Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen“ ist aber wohl die Freundschaft, insbesondere die aufrichtige und innige Freundschaft zwischen Mädchen, die in Jugendromanen leider oft nicht über das Geplänkel über Jungs hinausgeht. So aber nicht hier: Man spürt beim Lesen, wie Diana und Alia eine immer vertrauensvollere Bindung zueinander aufbauen, sich zusammen jeder Gefahr stellen. Gleichzeitig wird auch deutlich, wie stark die bereits bestehende Freundschaft zwischen Alia und ihrer besten Freundin Nim ist. Das einzige, was an der Freundschaft zwischen Alia und Nim ein wenig stört, ist, dass Nim die allzu ausgelutschte und bereits zu oft dagewesene „verrückte, laute“ beste Freundin ist. Was bei Diana und Alia unkonventionell ist, ist, was die Charaktereigenschaften betrifft, bei Nim und Alia umso konventioneller.

Neben den freundschaftlichen Verhältnissen sind die romantischen Verhältnisse zugebenermaßen aber auch nicht außer Acht zu lassen, auch wenn sie nur einen recht kleinen Teil der Geschichte einnehmen. Während die Romanze zwischen den Kindheitsfreunden Theo und Alia zwar einpaar süße Momente hat, aber sonst nicht sonderlich hervorsticht, war die Spannung zwischen Alias Bruder Jason und Diana doch sehr aufregend. Einerseits sind sie oft verschiedener Meinung, andererseits ist die Chemie zwischen ihnen beiden einfach sehr unterhaltend. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich die Szenen zwischen ihnen nicht verschlungen hätte.

Nachdem ganzen Gerede über die Charaktere, darf man aber natürlich auch nicht den Plot vergessen. Spannung, die durch zahlreiche Wonder Woman-typische Actionszenen, Mystik, aber auch durch eine große Wendung hervorgerufen wird, kommt keinesfalls zu kurz.
An Humor fehlt es auch nicht, denn dieses Buch bringt einen nur allzu häufig zum Lachen. Absurde Situationen, die sich daraus ergeben, wenn Diana in die vollkommen fremde, technik-dominierte Großstadt New York reist oder schlicht dem anderen Geschlecht begegnet, welches sie nun zum ersten Mal in ihrem Leben antrifft, sind einfach zu komisch. Aber auch die Dialoge zwischen den Charakteren sprühen nur so vor Witz und Sprüchen, die einem unwillkürlich ein Grinsen auf das Gesicht zaubern.

Fazit: „Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen“ ist ein humorvolles Actionabenteuer voller Frauen-Power und Freundschaft und unterhält einen von der ersten bis zu letzten Seite. Ob man Superhelden nun mag oder nicht: „Wonder Woman“ ist eine gelungene Mischung aus heroischem Epos und modernen Elementen, die für jeden Geschmack etwas bereithält.

Selin, 16 Jahre alt

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