Dazwischen: Ich

dazwischen-ich-cover

Die Autorin des Tagebuchromans „Dazwischen: Ich“ ist Julia Rabinovic, welche die Geschichte des Flüchtlingsmädchens Madina erzählt.

Madina, die ihre Geschichte, in einem Tagebuch selbst schildert, ist diejenige welche beim Asyl Amt für ihre Eltern übersetzten muss und ihre Geschichte, vom Krieg bis zur Flucht immer und immer wieder erzählen muss, da sich ihre Eltern und ihre fast stumme Tante Amina mit der  deutschen Sprache sehr schwer tun. Zudem tragen sie etwas mit sich aus ihrer Vergangenheit in der Heimat, was Madina zunächst nur spürt, dann aber, als sie es herausbekommt, fast zerreißt. Diese Sache betrifft ihren Vater, das Oberhaupt der Familie, der Madina nicht ganz vertraut und Angst um das Bestehen der Kultur Madinas Heimat innerhalb der Familie hat. Noch mit dabei ist ihr kleiner Bruder Rami. Madina findet ihn nervig und kommt nicht so gut mit ihm klar.

Ihre einzige und beste Freundin Laura, von dessen Mutter sie das Tagebuch bekommen hat gibt Madina Kraft und erinnert sie an ihre schöne und unbeschwerte Kindheit. Sie ist wie ein Stück Heimat für Madina. Laura steht immer hinter ihr und hilft ihr in peinlichen oder blöden Situationen.

Die Familie lebt in einem Flüchtlingsheim und wartet bitterlich auf den Asylbescheid, zusammen mit vielen anderen, unter anderem auch mit Verrückten und psychisch leidenden Personen, welche die Flucht nicht so gut überstanden haben. Die Nachwirkungen, einer solchen Lebenssituation erlebt das Mädchen am eigenen Leib. Sie wird im Laufe des Buches schwierige Entscheidungen treffen müssen, vor allem als ihr Vater beschließt zurück in die Heimat zu kehren, da die Ereignisse der Vergangenheit die Familie einzuholen scheinen.

Das Thema Flüchtlinge ist definitiv aktueller Diskussionsstoff. Doch die Autorin schafft es durch ihren ansprechenden und authentischen Schreibstil, dem Leser ein eher nicht so persönliches Thema näher zu bringen. Vieles in diesem Buch verdeutlicht die Themen Identität, Flucht und Migration. Ich finde es allerdings fraglich, ob die Tagträume unbedingt in dem ausmaß notwendig gewesen wären, da es mich persönlich aus dem Lesen rausgebracht hat.

Dennoch ist Frau Rabinovic ein überzeugender Roman gelungen, welcher Mut macht und zeigt, mit was für Problemen sich Flüchtlinge auseinandersetzen müssen.

Samuel (15)

mehr Infos
fold-left fold-right
About the author

Leave a Reply